1.000 Meter Endspurt brachte die ersehnte Medaille für die Werdenerin Leonie Neuhaus bei U23 Ruder-WM in Bulgarien!

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Ein Steuerfehler kurz vor der 1.000 Metermarke war die Initialzündung für den deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer um Schlagfrau Leonie Neuhaus vom Essen Werdener Ruder-Club, der letztendlich die ersehnte Medaille bei de U23 Ruderweltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv einbrachte. „Nach diesem Fehler ging ein Ruck durch die Mannschaft und wir sind gefühlt ab Streckenhälfte 1.000 Meter Endspurt gefahren!“, so beschreibt die sympathische 22 Jährige Werdenerin ihre Bronzefahrt.

Gemeinsam mit Marion Reichardt (Leipzig), Luise Asmussen (Vegesack) und Vera Spanke (Neuss) konnten das Quartett die starken Schweizerinnen, welche im Vorjahr noch Silber gewannen, auf Distanz halten und als drittes Boot die Ziellinie überqueren. Italien wurde ihrer Favoritenrolle gerecht, als amtierende Weltmeisterinnen konnten sie ihren Titel aus dem Vorjahr wiederholen. Das Team aus den Niederlanden fuhr überraschend auf Silber. Auf den letzten 100 Metern wäre die Crew des Deutschen Ruderverbandes fast noch vorbei gefahren. Am Ende fehlten nur 32 Hundertstel.

Für die BWL Studentin waren es die fünften globalen Meisterschaften in Folge. 2013 stand das Aushängeschild vom Baldeneysee als damals 18 Jährige im Juniorinnen-Achter bei der WM in Trakai/Litauen mit der Silbermedaille erstmals auf dem Podest. Nach dem ersten Jahr in der U23 Klasse wechselte sie in den Leichtgewichts-Bereich, fortan war 57kg ihr Maximalgewicht im Mannschaftsboot.

Disziplin ist aber eine Tugend, welche Leonie Neuhaus nicht nur beim Essen sondern auch beim Training und ihrer Ausbildung verfolgt. Im Bundesstützpunkt Nachwuchs am Regattahaus der Stadt Essen ist sie früh morgens gegen kurz nach 6 Uhr vor der Uni nicht selten die Erste und spät abends im Kraftraum nach 21 Uhr nicht selten die Letzte. Bereits am Dienstag nach der U23 WM traf man sie schon wieder in der UNI an, um sich auf die bevorstehenden Klausuren in den nächsten drei Wochen vorzubereiten. „Danach freue ich mich erstmal auf ein paar Tage Urlaub gemeinsam mit meinem Freund, bevor ich mich auf die Herbstsaison vorbereite“, so das Statement zu der nahen Zukunft nach den Klausuren.

Mit 22 Jahren ist sie nun aus der U23 Klasse heraus gewachsen und hat sowohl im Vorjahr als auch in diesem Jahr eine WM Medaille mit nach Hause gebracht. In ihre Karten der sportlichen Zukunft lässt sie sich noch nicht so richtig reinschauen. „So lange ich Spaß am Training habe, rudere ich!“ und das scheint momentan der Fall zu sein, denn sie strahlt bei dieser Aussage über das gesamte Gesicht. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Trainer Peter Seidel, der sie über ihre gesamte Kariere bisher erfolgreich betreut hat und auch weiter mit Rat und Tat an ihrer Seite stehen wird.

Die noch 19-Jährige Laura Kampmann von der Ruderriege TV Kupferdreh ist ein weiteres Nachwuchsjuwel am Baldeneysee. 2015 gewann sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Rio/Brasilien die Goldmedaille im Doppelvierer. Gemeinsam mit Melanie Göldner (Potsdam) hatte sie sich im Doppelzweier für diese U23 Weltmeisterschaften in Plovdiv qualifiziert. Von Rennen zu Rennen konnte sich das Duo steigern. Das Finale blieb ihnen zwar noch verwehrt, mit dem souveränen Sieg im B-Finale und damit dem 7. Platz in der Gesamtwertung machte sie aber deutlich, dass die Zeit für sie spielt und in Zukunft noch mit ihr zu rechnen sein wird.

Diese U23 Weltmeisterschaften standen für Dorothee Beckendorff und Julia Barz von der Kettwiger Rudergesellschaft unter keinem guten Stern. Bereits im Trainingslager in Ratzeburg hatte die Zweier-Partnerin von Dorothee Beckendorff, Charlotte Wesselmann (Flensburg), gesundheitliche Probleme. Leider hat sie diese nie richtig auskurieren können.

Nach dem Vorlauf, welches das Duo auf dem 6. Platz abschloss, kam für die Flensburgerin das endgültige Aus. Der Zweier musste umbesetzt werden und die als Ersatzfrau nominierte Julia Barz kam zum Einsatz. Ein Kettwiger-Duo sollte also die Aufgabe Hoffnungslauf lösen. Mutig fuhren die Beiden los und lagen nach 500 Metern auf dem 2. Platz, der für eine Finalqualifikation gereicht hätte. Im weiteren Verlauf des Rennens verloren sie aber mehr und mehr an Boden und kamen auf dem 4. Platz ins Ziel.

Eine gute Platzierung im B-Finale war nun die Aufgabe. Leider wachte Dorothee Beckendorff dann am nächsten Morgen mit Fieber und Magen-Darm Problemen auf, sodass der Zweier endgültig abgemeldet werden musste und die Kettwigerinnen sich die Finals nur vom Ufer oder dem Bildschirm am Bett angucken konnten.

Die Tunesier Zwillinge Mohamed und Nour Elhouda Taieb von der Ruderriege ETuF Essen starteten in Bulgarien für ihr Heimatland jeweils im Leichtgewichts-Einer. Mohamed bestätigte seine starke Form aus der Saison und fuhr bis ins Finale vor, wo es nach hartem Kampf guter Fünfter wurde. Seine Schwester kam ins C Finale und belegte in der Gesamtwertung den 15. Platz.

Boris Orlowski / Fotos: Detlev Seyb (frei nutzbar)

 

Der Artikel liegt in redaktioneller Verantwortung des jeweils als Verfasser genannten Vereins.
veröffentlicht am Dienstag, 25. Juli 2017 um 19:53; erstellt von Hummels, Wilhelm

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