Qual und Stolz – Olympioniken beim Rheinmarathon

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Das Düsseldorfer Marathonrudern war mal wieder ein großer Erfolg, trotz Wind und Regen. So viel Boote wie noch nie gingen auf die 42,8 km lange Strecke von Leverkusen nach Düsseldorf. Neben 170 Booten hatte Regattaleiter Ralph Beeckmann auch wieder viele Helfer am Start. Auf dem Wasser, aber vor allem natürlich am Steg und an Land.

Schnellstes Boot war die Renngemeinschaft aus Neuwied/Hamm mit Markus Müller, Stefan Verhoeven, Henning Osthoff sowie Christian und Michael Ehrle mit 2:07,16 Stunden.

Ja klar, die Dimension von Olympia und dem Rheinmarathon ist selbstverständlich und absolut nicht zu vergleichen. Aber dennoch passen die Worte Qual und Stolz auf Beides. Wirklich mitreden können hier vor allem die drei teilnehmenden Olympioniken Titie Jordache, Thomas Lange und Volker Grabow.

Titie Jordache, die 1984 mit dem rumänischen Doppelvierer Olympiasiegerin wurde, sagte spontan nur das eine Wort: „Wahnsinn!“ Aber mit einem Lächeln, nur wenige Minuten nach dem Anlegen am Steg der Germania. Und Stolz war in den Wort auch zu erkennen. Dass sie erst überredet werden musste, soll nicht unerwähnt bleiben.

Thomas Lange, Olympiasieger von 1988 und 1992, sprach zwar nicht von Qual, aber zeigte Respekt vor der langen Distanz. „Solch eine lange Regatta bin ich noch nie mitgefahren. Ich werde die anderen aus meinen Klub auf jeden Fall animieren, hier auch einmal mit zu fahren.“ Auch beim ihm kam der Stolz irgendwie durch: „Das ist echt lang hier, aber man kann es sich ja einteilen. Hauptsache man schafft es.“ Vielleicht reizt ihn das aber dennoch, nach dem dritten Platz im Gig-Doppelvierer mit Steuermann (Masters D) beim nächsten Mal auf Platz zwei oder eins zu fahren.

Volker Grabow, Olympia-Dritter im Vierer ohne Steuermann 1988 und Leistungsdiagnostiker des Team Deutschland-Achter, war besonders spontan dabei. „Ich konnte mich nur mental die zwei Tage auf den Marathon vorbereiten.“ Das sportliche Können musste so funktionieren.

Zwei Ruderer des Gesamtsiegers aus Neuwied/Hamm waren fast mit der ganzen Familie am Start, wie seit vielen Jahren. Michael Ehrle ruderte und Bruder Christian steuerte das Siegerboot. Zudem gewann Mutter Monika das Rennen des gesteuerten Frauen-Gig-Doppelvierer (Masters D) und Vater Christoph das Rennen des gesteuerten Mixed-Gig-Doppelvierers (Masters D). Der fünfte im Bunde, Daniel, war in diesem Jahr nicht mit dabei. Zusammen kommen alle auf etwa 17.000 geruderte Kilometer im Jahr, das Fahrtenabzeichen wird sowieso immer erreicht.

Eine siebenköpfige Familie war auch beim Marathon. Allerdings nicht alle startend und siegend. Aber dennoch mit großer Freude. Die Donnellans vom Fermoy Rowing Club gehören schon zum Inventar, wie man sagen würde. Die fünf Brüder Paul, Stephen, Conor, Michael und Shane sind seit Jahren mit dabei, in diesem Jahr begleitet von den Eltern Angela und Sean.

Helfermarathon und Begleitung von DLRG, Polizei, Film, Bild und Ton

Regattaleiter Ralph Beeckmann sowie Hermann Höck und Stephan Mölle waren wieder umringt von fleißigen Händen. Ja, sie waren großenteils kalt geworden. Am Start in Leverkusen, im Ziel am Clubhaus, bei den Helfern am Steg, am Kaffee- und Kuchenstand. Weniger vielleicht am Stand wo es Würstchen, Frikadellen und warme Pilze gab, bei der Ausgabe der Teilnehmermedaillen im Clubhaus oder, oder, oder. Nicht nur Germanen waren im Einsatz.

Am Start in Leverkusen halfen wie immer zahlreiche Clubmitglieder vom RTHC Leverkusen mit, der Düsseldorfer Ruderverein verpflegte am Stand nahe des Anlegesteges Ruderer und Zuschauer mit Essen und Trinken, die DLRG und die Polizei sorgten zudem für Sicherheit auf dem Wasser.

Begleitet wurde das Regattageschehen von drei Kameras von Sportstadt.TV und weiteren Fotokameras von Detlev Seyb von MeinRuderbild.de.

Ralph Beeckmann war wieder sehr zufrieden mit allem, bedauerte allerdings, dass einige Boote aufgrund der hohen Nachfrage erstmals nicht starten konnten. Positiv überrascht war er, dass die Ruderer, schwer mit Gegenwind und kalten Temperaturen kämpfend, dennoch so gute Zeiten gefahren sind, und: „Das Wetter hat der Stimmung keinen Abbruch getan“, freute er sich.

Gefeiert wurde im Anschluss an die Siegerehrung sowieso fröhlich wie immer bis spät in die Nacht. Die Gesangseinlagen der irischen Freunde durften selbstverständlich nicht fehlen.

Der Artikel liegt in redaktioneller Verantwortung des jeweils als Verfasser genannten Vereins.

Anhänge:

Rheinmarathon_Regattaergebnis_rm17_07.10.2017.pdf (643 kB)
2017-10-07_Rheinmarathon_Platzierungen.pdf (512 kB)

veröffentlicht am Montag, 9. Oktober 2017 um 18:06; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 09.10.17 20:01

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