Hermann Philipsenburg 90 Jahre

NW P10 Honneurs

Hermann Philipsenburg wird am 8.12. 2016 90 Jahre !

Vorweg sei erwähnt: die folgenden Zeilen erscheinen gegen den zunächst ausdrücklichen Wunsch des Jubilars. Generell fällt es jedem jüngeren schwer, sich gegen die Ansichten des Jubilars durchzusetzen, denn er hat fast immer nicht nur gute Argumente, sondern er kann sie auch in eine Sprache kleiden, die moderne Germanisten deutlich älter aussehen lassen als er selbst am 8. Dezember geworden ist.

Man versetze sich in das Jahr 1962, als er im "jugendlichen" Alter beim Rudertag in Berlin mit gewandten Worten für die Landesruderverbände kämpft. Ja, er kämpfte am Rednerpult ebenso gut wie im Boot, ohne Blatt vor dem Mund und ohne Blatt auf dem Pult, aber dennoch stets druckfertig, sei es bei festlichen oder traurigen Anlässen.

An seine kurze, aber erfolgreiche sportliche Karriere  ab 1948 erinnert er sich wie heute: gerade aus Kriegsgefangenschaft wieder zu Hause holte ihn "der Alte vom Baldeneysee" Gustav Gehrmann bei einem persönlichen Hausbesuch ins Boot ("Morgen 17 h am Steg!") Schon ein Jahr später stand sein Vierer auf der Titelseite dieser  Zeitschrift  ("ETUF-Junioren /heute Senior B/ eilen von Sieg zu Sieg"). Wenige Wochen später Sieg im großen Kaiserachter auf der Wedau.

Nach kurzer beruflich bedingter Unterbrechung wechselt Hermann Philipsenburg die Seiten: als technischer Regattaleiter der Hügelregatta trägt er wesentlich dazu bei, dass es heute den markanten Zielturm, die Tribüne und das Regattahaus gibt. Sein Beruf prädestinierte ihn zum Bootswart und seine persönliche Ausstrahlung zum stellvertretenden Vorsitzenden der Ruderriege des ETUF.  Über 16 Jahre führte er die Interessengemeinschaft Baldeneysee, die heute bei der Eindämmung der Wasserpflanzen unverzichtbare Dienste leistet und dafür sorgt, dass die Stimme des Wassersport wohl intoniert daherkommt. Er war bis 1974 Vorsitzender des NW RV.  Seitdem ist er Ehrenvorsitzender des Landesverbandes.  

In den letzten Jahren mischt er sich weniger häufig unter die Regatta- und Clubhausbesucher, weil die Zahl der bekannten Gesichter altersbedingt so drastisch zurückgegangen ist. Aber sein kritisches Auge widmet er unverändert  der Arbeit seines Vereins und des Essener Regattavereins ebenso, wie der des Landesverbands und des DRV,  mal mit Freunde, mal mit Sorge, stets aufmerksam und differenziert, von kameradschaftlichem Interesse geleitet; gut vernetzt also im heutigen Sprachgebrauch.  

Immer wieder angetan ist er von den Festschriften der Rudervereine, die er in stattlicher Zahl sammelt, kritisch bewertet und nutzt (Erinnerungen sind Erkenntnisse). Erhalten hat sich Hermann Philipsenburg somit sein Interesse am Rudersport, seine Fähigkeit für eigenständige Bewertungen und seine Gnade, Klartext zu reden. In diesem Sinn ad multos.

Eberhard Wühle

 

veröffentlicht am Mittwoch, 7. Dezember 2016 um 21:38; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 09.12.16 19:33

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