Ruder-EM 2019 auf dem Rotsee, 10 der 21 Medaillengewinner in den olympischen Bootsklassen aus NRW.

NW A10 Leistungssport News

Der auch Göttersee genannte Rotsee in Luzern brachte bei den Europameisterschaften der Ruderer am ersten Wochenende im Juni eine "himmlische" Medaillenernte sowohl für den DRV wie für die Ruderer*innen aus NRW-Vereinen.

10 von 21 Medaillen des Deutschen Ruderverbandes in den olympischen Bootsklassen bei den Europameisterschaften 2019 gehen an Ruderer aus Nordrhein-Westfalen.

Noch bemerkenswerter, die 9 Gold- und 1 Bronze-Medaillengewinner *in stammen aus 8 (!) NRW-Vereinen darunter rund zur Hälfte, die man guten Gewissens als kleinere Vereine kategorisieren kann.

 

Athlet*in

Platz     

Verein

Männer-Achter

M8+

Johannes Weißenfeld

Gold

RC Westfalen Herdecke

Laurits Follert

Gold

Crefelder RC

Jakob Schneider

Gold

RK am Baldeneysee

Christopher Reinhardt

Gold

RV Dorsten

Malte Jakschik

Gold

RV Rauxel

Frauen-Doppelvierer

 

W4x

Michaela Staelberg

Gold

Crefelder RC

Franziska Kampmann

Gold

RV Waltrop

Frauen-Doppelzweier

 

F2x

Menzel, Leonie

Gold

RC Germania Düsseldorf

Männer Leichtg.-

Doppelzweier

 

LM2x

Jonathan Rommelmann

Gold

Crefelder RC

Männer Vierer ohne

 

M4-

Felix Brummel

Bronze

RV Münster

Waren und sind die Ergebnisse für den Deutschen Ruderverband schon herausragend, zeigen diese für den NW RV umso mehr, dass die Ausbildungskonzepte in gut aufgestellten NRW-Vereinen und im Landesruderverband unter der Leitung von Chef-Trainer Ralf Wenzel in den letzten Jahren besonders erfolgreich waren.

Alle hier genannten NRW`ler haben in ihren U19èr Zeiten die Wassersaison mit dem Oster-Trainingslager in Grünau begonnen, oftmals in sog. „S-Bahn-Renngemeinschaften“ im U17/U19-Bereich trainiert und damit gezeigt das dieses dezentrale Training an Wochentagen zusammen mit den zentralen Wochenendlehrgängen am BStp.-Nachwuchs in Essen nicht nur funktioniert sondern auch ein Garant für den Erfolg im Sport und in der Schule ist.

Seit Jahren kommt die Hälfte der Ruderer aus dem Deutschland-Achter aus kleinen Vereinen und bleiben diesen auch treu, wenn sie im Bundesstützpunkt Dortmund trainieren. Selbiges gilt auch für die Skuller*innen und Riemenruderrinnen. Gerade die Vereine aus kleineren Städten, in denen der Rudersport frei von übermächtiger Konkurrenz des Fußballs oder anderen „Fernseh-Sportarten“ ist, beweisen immer wieder, dass dort Talente entdeckt und gefördert werden können, umso mehr als Kooperationen mit Schulen erfolgreich sind.

Größere Rudervereine setzen ihre Ressourcen nicht nur in der eigenen – wie die Europameisterschaften 2019 wieder zeigen - erfolgreichen Nachwuchsgewinnung ein, sie ziehen auch Talente an. Somit gehen möglichst wenig Talente auf dem Weg von den U15 Kinderregatten bis zum Sprung in den A-Kader verloren.

Diese Erfahrungen werden allzu leicht und oft in den Festlegungen der Vorgaben des DOSB und LSB außen vorgelassen, so die Auffassung des Nordrhein-Westfälischen Ruder-Verbandes. Wir brauchen im U17/U19 Bereich keine Zentralisierung von Wohnung und Trainingsort. Sollte der Rudersport damit eine Ausnahme bilden, dann wäre dies aber auch eine besonders erfolgreiche.

Umso wichtiger ist es, dass die Förderung der in den Landesleistungsstützpunkten und Vereinen arbeitenden Trainern erhalten und ausgebaut wird.

Der Erfolg des 22-jährigen Oliver Zeidler aus dem bayerischen Ingolstadt hat zwar dem Deutschland-Achter etwas die mediale „Show gestohlen“, das aber wahrlich mit einem besonderen Grund. Olver Zeidler war bis vor 2,5 Jahren noch Hochleistungsschwimmer, Jahrgangsbester und stieg erst mit 18 Jahren ins Ruderboot um. Sein Gewinn der Europameisterschaft im Einer ist die erste Goldmedaille eines deutschen Einerfahrers auf Euromeisterschaften seit 1973!

Diese Erfolgsgeschichte belegt aber auch, Rudern muss man nicht möglichst früh - in der Grundschule oder gar noch früher - lernen. Viele erfolgreiche Ruderer*innen haben mit Ballsportarten o.ä. ihre sportliche Laufbahn begonnen. Neben Oliver Zeidler gibt es weitere „Späteinsteiger“, so Ida Kruse vom RV Münster, ehemalige Volleyballspielerin, die aufgrund ihres Studiums in den USA noch nicht bei den Europameisterschaften am Start war.

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Wilhelm Hummels

Vorstand NW RV

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Bildergalerie Detlev Seyb

veröffentlicht am Mittwoch, 5. Juni 2019 um 11:22; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 06.06.19 08:41

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