DRV Trainersymposium 2023

NW E10 Verband

DRV Trainersymposium 2023

Am Wochenende, 20. - 22. Januar 2023 hat der Deutsche Ruderverband in Hannover turnusgemäß das Sysmposium für Rudertrainer*innen aller Lizenzebenen in den Vereinen und Verbände durchgeführt.

Mit einem breiten Programm von der Rudertechnik bis zur Trainer-Athlet-Kommunikation wurden alle Kompentenzbereiche der Rudertrainer*innen adressiert und Raum für Diskussionen geboten. Inhaltlich und organisatorisch lag die Vorbereitung bei Andreas König, Dr. Kay Winkert und Thorsten Kortmann, bei denen sich Moritz Petri und Reinhart Grahn im Namen aller ca. 120 Teilnehmenden bedankten. In seiner Begrüßung unterstrich Moritz Petri sehr nachdrücklich die Notwendigkeit, gemeinsame Ziel für den Leistungssport zu formulieren und auf allen Ebenen, von den Vereinen über die Landesverbände bis hin zu den Stützpunkten des A-Kaders umzusetzen. Was so selbstverständlich klingt, stellt jedoch eine Herausforderung dar, weil beispielsweise die Fokussierung der Vereine und Landesverbände auf den Nachwuchsleistungssport und ein erfolgreiches Abschneiden auf der Juniorenebene nicht zwangsläufig den Blick auf die selben Talente richtet, die z.B. als "Spätentwickler" ihre volle Leistungsfähigkeit im Seniorenbereich entfalten können.

Mit drei Vorträgen hatte das Planungsteam einen Schwerpunkt auf die Trainer-Athelt-Kommunikation gelegt. Die Vortragenden arbeiteten die Charakteristika unterschiedlicher Trainingsstile und Kommunikationsmodelle heraus und spiegelten diese an den Rahmenbedingungen der Athlet*innen der Generation Z: technologie-affin, fordernd, umwelt- und gesundheitsbewusst und dennoch leistungsbereit und -willig, motiviert, begeisterungsfähig?? Stimulierend für die Pausengespräche waren in jedem Fall die Vorträge des Chefbundestrainers Hockey, Valentin Altenburg und von Professor Dr. Eckehard Fozzy Moritz (Innovationsmanufaktur GmbH) zum Thema "Lust auf Leistung".

Die Auswertung der Leistungsdaten der Kaderathelt*innen und deren Einordnung in das Internationale Leistungsniveau unterstrichen nicht nur eindrücklich die bestehenden Defizite, denen begegnet werden muss, um wieder erfolgreich in der internationalen Spitze mitrudern zu können, sondern waren Ausgangspunkt für die geforderte konsequente Fokusierung der Technikausbildung auf das Leitbild Skullen/Riemen, als Voraussetzung für eine effiziente Mannschaftsleistung im Großboot. Einmal mehr wurde die Notwendigkeit des Athletiktraining herausgestellt, um die koordinativen Voraussetzung für die Kraftentwicklung im Boot zu schaffen.

Einen zurecht großen Raum nahm die Darstellung der wissenschaftlichen Projekte im DRV durch Dr. Kay Winkert, Dr. Steffen Held und PD Dr. Moritz Schumann ein. Informationen dazu sind sind im Wissenschaftsforum auf Rudern.de verfügbar. (Wissenschaft | rudern.de)

In einem exzellent orchestrierten Teamteaching präsentierten Martin Zawieja (ehem. Gewichtheber und Bundestrainer) zusammen mit Benedikt Göller (Leistungsstützpunkt Münster) die Grundzüge für einen langfristigen Leistungsaufbau mittels Kraft- und Langhanteltraining. Die Langhantel und "die richtige Kniebeuge" bleiben zentrale Elemente des Krafttraining im Rudern.

Eine Vielzahl weiterer Themen bereicherte das Programm. Dabei wurde weder das Thema "Gewaltprävention im Sport" noch der Bereich "Ernährung" ausgeklammert. Das Gesamtprogramm kann hier abgerufen werden (DRV-Trainerkongress-2023-Programm.pdf). Auf der nachfolgenden Internetseite des DRV sind weitere Berichte zu den Vorträgen verfügbar (https://www.rudern.de/news/der-trainerinnen-kongress-2023-in-hannover ). Die Vorträge sollen zudem zeitnah eingestellt werden ( https://www.rudern.de/trainerkongress).

Im Zuge des Symposiums wurden die zwölf erfolgreiche A-Junioren des Jahres 2022 vorgestellt und durch Mario Woldt in das "Team Zukunft 2028" für die Olympischen Spiele in Los Angelas berufen.

Den Abschluss bildete der Vortrag des Sportdirektors, Mario Woldt und der Cheftrainerin, Brigitte Bielig unter dem Motto "Blick nach vorn – Reserven nutzen" (Trainerkongress Reserven nutzen Versand.pdf ). Noch einmal wurden die Herausforderungen im Bereich der Ruderleistungen skizzieren, die notwendig sind, um wieder an die Weltspitze anzuschließen. Die zeitnah verfügbare Trainingsmethodische Grundkonzeption (TMGK) wurde erläutert und als Leitfaden für die Ausgestaltung des Trainings für den Ruderleistungssport herausgestellt. Die zentralen Elemente der TMGK sind unverändert das Leitbild, die Grundzüge des Trainingsaufbaus und die Beschreibung der Leistungstest, ergänzt durch einen Übungskatalog für das Athletiktraining. Die TMGK ist als "Praxishandbuch" ausgestaltet und kann daher  durch die Trainer*innen aller Lizenzebenen in den jeweiligen Traingsgruppen, ab U15 beginnend, für einen stringenten Leistungsaufbau genutzt werden. Brigitte Bielig unterstricht die Notwendigkeit eines konsequenten und auf Leistungssteigerung durch Trainingsreize basierten Trainings. Die vorgestellten "Reserven" zeigen auf, wo Handlungsedarfe und -möglickeiten gesehen werden, um in einem ganzheitlichen Ansatz Leistungen zu steigern und die Grundlage für den Erfolg zu legen. Dies gilt es, gleichfalls ganzheitlich durch die Trainer*innen von Vereinen, Verbänden, Stützpunkten vom Junioren bis zum Seniorenbereich (A-Kader) umzusetzen.

Frank Baumgard

veröffentlicht am Dienstag, 24. Januar 2023 um 16:23; erstellt von Baumgard, Frank
letzte Änderung: 14.02.23 08:51

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