Team Deutschland-Achter fährt zuversichtlich zur WM

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Der Deutschland-Achter, der Vierer und der Zweier ohne Steuermann haben ihre Ziele für den Saisonhöhepunkt gesteckt. Jetzt freuen sich alle darauf, wenn es nach der harten Vorbereitung endlich losgeht.

Sie haben lange auf ihr Ziel hingearbeitet, jetzt zählen die Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter die Tage bis zum Beginn der Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim runter: Am Sonntag starten die ersten Vorläufe, eine Woche später am 30. August und 1. September steigen die Finals. Für den Deutschland-Achter, den Vierer und den Zweier ohne Steuermann geht es nicht nur um Medaillen, sondern auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

Zwei lange Trainingslager hat das Team Deutschland-Achter hinter sich: in Völkermarkt wurden nochmal die Grundlagen gelegt und in München wurde richtig Tempo in die Boote gebracht. Zwischendurch wurde noch am Stützpunkt in Dortmund am Feinschliff gearbeitet. „Wir haben es in der Vorbereitung sehr gut hinbekommen und sind zuversichtlich, was die WM angeht. Wir haben uns in München die nötige Geschwindigkeit geholt. Jetzt wird nicht mehr viel verändert, jetzt steht bis zum ersten Vorlauf erst einmal die Regeneration im Vordergrund“, sagt Bundestrainer Uwe Bender.

Bender: „Spannungsbogen aufbauen“

Das Team Deutschland-Achter hat am Mittwoch im österreichischen Linz sein Quartier bezogen. Auf der rund zwölf Kilometer entfernten Regatta-Strecke in Ottensheim wird seit gestern gerudert, allerdings mit einem wesentlich geringeren Pensum als zuletzt – damit pünktlich zum ersten Vorlauf die Kraftreserven wieder voll aufgetankt sind. „Die WM ist jetzt bei allen natürlich total präsent, aber es sind ja noch ein paar Tage bis zum ersten Rennen. Von daher gilt es jetzt langsam den Spannungsbogen aufzubauen. Wir können ja nicht die ganze Zeit unter Strom stehen“, so Bender.

Zehn Achter kämpfen um fünf Olympia-Tickets Im Vorlauf am Dienstag wird es für Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Christopher Reinhardt, Laurits Follert, Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer im Deutschland-Achter erstmals richtig ernst. Die Gegner werden am Samstag ausgelost, man geht allerdings davon aus, dass der Achter aus Großbritannien aufgrund der Setzung im anderen Vorlauf landen wird.

Bender erwartet ein Wiedersehen mit den Briten im Finale am 1. September. „Wir sind die beiden Teams, die jetzt über längere Zeit das Niveau bestimmt haben. Ich gehe davon aus, dass wir unter anderem auf Großbritannien im Finale treffen. Aber es wird ein harter Kampf um die Plätze und es gibt nicht nur diese zwei Boote. Ich kann spontan nicht sagen, wer es sicher unter die ersten Fünf schafft“, sagt Bender mit Blick auf die anderen Nationen wie Australien, die USA, die Niederlande, Kanada, Neuseeland und Italien.

Insgesamt sind zehn Achter gemeldet. Es gibt viele Anwärter, aber nur fünf Olympia-Tickets. Der Deutschland-Achter, der in den vergangenen beiden Jahren Weltmeister wurde, will aber nicht nur darum, sondern vor allem um den Sieg kämpfen. „Das Leistungsniveau im Feld ist äußerst hoch. Es wird sehr eng, denn jeder will das Olympia-Ticket. Unser konkretes Ziel ist ganz klar die Titelverteidigung, das muss unser Anspruch sein, dafür werden wir alles tun“, bekräftigt Bender.

Vierer hat seine Ziele gesteckt

Der Vierer ohne Steuermann hat die Zeit in München genutzt, um seine Ziele für die Weltmeisterschaften festzulegen. „Wir haben uns zusammengesetzt und uns entschieden, unser Ziel nicht in Zahlen zu definieren. Das Ziel ist es, etappenweise an die WM heranzugehen und uns immer weiter in Richtung Finaleinzug zu steigern, um uns die Olympia-Qualifikation zu sichern“, sagt Vierer-Bundestrainer Tim Schönberg. Beim Vierer muss ein Platz unter den ersten neun Booten her, um das Ticket für Tokio zu lösen.

Während der Saison haben Nico Merget, Maximilian Planer, Felix Wimberger und Felix Brummel bewiesen, dass sie mit der Spitze mithalten können. Zweimal baumelte am Ende Bronze um den Hals: bei den Europameisterschaften und zuletzt beim Weltcup in Rotterdam. Eine Garantie für das A-Finale ist das jedoch nicht, denn rund zehn Top-Vierer der Welt liegen eng beieinander. 22 Meldungen gibt es insgesamt. „Da wird ganz schön was los sein. Es gibt viele Boote, die ähnlich schnell sind und um den Finaleinzug kämpfen werden. Da wollen wir dazugehören“, sagt Schönberg: „Ich bin sehr zuversichtlich, denn wir sind gut vorbereitet und freuen uns, dass es jetzt losgeht.“

Quartett überzeugt auch mit toller Einstellung

Das Quartett hat sich über die Saison immer weiterentwickelt und am Ende des Trainingslagers in München beim Relationsrennen eine echte Herausforderung bestanden. Erst musste Marc Leske den kurzfristig verletzten Nico Merget ersetzen, dann raste der Vierer wegen eines Fehlers des Starters alleine über die Strecke – und legte trotzdem eine super Zeit hin. „Wir hätten viel meckern können, stattdessen haben die Jungs auf der Strecke einfach durchgeballert und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das zeigt, wie sie mit Problemen umgehen. Sie nehmen das als Aufgabe an, versuchen etwas Gutes herauszuziehen und eine Stärke daraus zu machen“, lobt Schönberg: „Die Welt könnte untergehen, die Vier ziehen durch.“ Merget ist übrigens nach seinen Rückenproblemen zurück im Boot und komplettiert das Quartett in Linz-Ottensheim wieder.

Zweier steht vor seiner größten Herausforderung

Für den Zweier werden die Weltmeisterschaften zur großen Standortbestimmung. Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder hatten beim Weltcup in Rotterdam ihren ersten internationalen Auftritt als Duo im A-Bereich und stehen nun vor der größten Herausforderung ihrer bisherigen Laufbahn. Bei der WM treffen sie auf 27 Gegner, die ersten elf Boote qualifizieren sich für Olympia. Das ist auch das Ziel der beiden jungen Ruderer.

„Die Olympia-Qualifikation haben wir natürlich im Auge, aber wir müssen von Rennen zu Rennen schauen. Das ist schon ein Wahnsinns-Feld bei der WM. Es wird ein steiniger Weg, den wir gehen wollen“, sagt Zweier-Trainer Peter Thiede. Auf Gebauer und Schröder kommt ein hartes Programm zu. In fünf Vorläufen qualifizieren sich jeweils die ersten vier Boote für das Viertelfinale. Vier weitere können über die Hoffnungsläufe folgen.

Thiede: „Sie wollen zeigen, was sie drauf haben“ „Für uns wird das Viertelfinale mit das wichtigste Rennen. Denn wenn wir dort unter die ersten Drei kommen und uns für das Halbfinale qualifizieren, dann sind wir unserem Ziel schon einen großen Schritt näher gekommen. Deswegen sollten wir versuchen, uns den Hoffnungslauf zu ersparen“, sagt Thiede. Die Power dafür ist da, doch es ist ein schmaler Grad, wie der Trainer weiter erklärt: „Die Jungs sind heiß. Sie wollen eine gute WM fahren und zeigen, was sie drauf haben. Aber wir müssen die Rennen auch taktisch und clever angehen.“

BESETZUNG

Das Team Deutschland-Achter startet in dieser Besetzung bei den Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim in Österreich (25.08.-01.09.2019):

Deutschland-Achter: Hannes Ocik (Schweriner RG), Richard Schmidt (RV Treviris Trier), Malte Jakschik (RV Rauxel), Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee), Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Christopher Reinhardt (RV Dorsten), Laurits Follert (Crefelder RC), Johannes Weißenfeld (RC Westfalen Herdecke), Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club).

Vierer ohne Steuermann: Nico Merget (Frankfurter RG Germania), Maximilian Planer (Bernburger RC), Felix Wimberger (Passauer RV), Felix Brummel (RV Münster).

Zweier ohne Steuermann: Paul Gebauer (Potsdamer RC Germania), Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin).

Ersatz: Marc Leske (Crefelder RC), Malte Großmann (Ruder-Club Favorite Hammonia).

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Carsten Oberhagemann

- Geschäftsführer & Pressesprecher -

Deutschland-Achter GmbH

veröffentlicht am Freitag, 23. August 2019 um 14:44; erstellt von Hummels, Wilhelm

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