Einmal im Jahr heißt es bei den KRG-Mitgliedern: "Auf zur
gemeinsamen Vereinswanderfahrt!" Egal ob Trainingsruderer,
Wanderfahrer, Mastersruderer oder blutiger Anfänger. Die
Teilnahme ist für jedes Mitglied zwischen 15 und 80 Jahren ein
"Muss" und das unumstrittene Highlight im Vereinsleben. Hinzu kam
mit der wunderschönen Hansestadt Hamburg ein überaus
attraktives Ziel, sodass sich 105 Mitglieder für die Fahrt
anmeldeten. Ein absolutes Rekordmeldeergebnis!
Der Ruderclub Dresdenia, der Kanu-Club Hanseat und der
Alster-Ruderverein Hanseat liegen am Osterbekkanal direkt
nebeneinander. Sie fungierten vom 7.-9. August als "Homebase". Von
dort aus wurden die Tagestouren gestartet, hier wurde gefeiert und
die Jugend auf Luftmatratze und Schlafsack untergebracht. Die
Erwachsenen fanden in zwei fußläufig zu erreichenden
Hotels eine Unterkunft. Pünktlich um 6 Uhr am Freitagmorgen
startete der Doppeldecker-Reisebus mit 90 Sitzplätzen bei
strömenden Regen aus NRW in Richtung Norden.
Zur ersten Rudertour am Mittag schloss der Himmel dann zur
Freude aller seine Schleusen. Es ging von der "Homebase"
zunächst über den Stadtparksee in Richtung Winterhude und
Alsterdorf. Auf der Rücktour über die Alster legte der
Tross eine kurze Pause beim Ruderverein Wandsbek und dem
Ruderverein Teichwiesen ein. Bei dieser Tour hatte man tolle
Blicke in Gärten und auf prachtvolle Wohnhäuser, die
einen ersten imposanten Eindruck von der Hansestadt vermittelten.
Am Abend wurde dann gemeinsam bei RC Dresdenia gegrillt. Die
stellvertretende Vorsitzende des RCD Tina Lülfing und der
Vorsitzende des ARC Georg Beischreiber folgten der Einladung der
KRG und wohnten dem geselligen Teil bei. Wanderruderwart Michael
Brockschmidt verlieh die DRV-Fahrtenabzeichen aus dem Jahre 2014.
Anschließend wurden die Bootsbesetzungen für den Samstag
ausgelost. Ja richtig, gelost! So ergeben sich jeden Tag neue Teams
aus Trainingsruderern und Oldies, erfahrenen Wanderfahrern und
Neulingen. Der Kontakt untereinander ist der KRG sehr wichtig, da
auch bei den vier vereinseigenen Regatten: Indoor-Cup,
Kinderregatta, Herbst-Cup und Nikolausregatta die Zusammenarbeit
gefordert ist. Zum Ausklang des Abends wurde fleißig das
Tanzbein geschwungen - lockern für den zweiten Tag.
19 Boote machten sich dann am Samstag auf über
Außen- und Binnenalster, durch die Rathausschleuse, über
die Elbe vorbei an der Elbphilharmonie und der "AIDA Sol", welche
im Hamburger Hafen lag, in Richtung Regattastrecke Allermöhe.
Zahlreiche Ruderer die wir unterwegs trafen, staunten nicht
schlecht über die Flotte aus Kettwig. Auch diese Tour fand bei
Sonnenschein statt, was nach dem nächtlichen Gewitter und
vielen Regentropfen, von denen wird geweckt wurden, nicht unbedingt
zu erwarten gewesen war. In der Tatenberger Schleuse wurden alle 19
Boote gemeinsam zur Dove-Elbe hinauf geschleust. "Alles leuchtete
in der Vereinsfarbe orange!" Die Stimmung war nicht nur beim
Schleusen einzigartig. Aber gerade hier wurde viel gelacht,
gesungen und mit zahlreichen Schlachtrufen wurde auch der ein oder
andere Neugierige angelockt.
Ein Teil der Landcrew erwartete uns bereits in Allermöhe
mit einem Kuchenbuffet. Am Leistungszentrum wurden die Boote
über Nacht gelagert und des ging mit dem Reisebus zurück
zur Homebase. Dort lag das Fleisch bereits auf dem Grill und das
Salatbuffet war aufgebaut, denn es war Eile geboten, denn für
den Abend hatte das Orga-Trio sich ein ganz besonderes Highlight
einfallen lassen. Mit dem Reisebus fuhren wir in Richtung
Überseebrücke. Dort hatte man ein Schiff gechartert. 2
Stunden lang ging es vorbei an den Landungsbrücken, der
Elbphilharmonie und Bloom und Voss in Richtung Blankenese. Ein
wunderschöner Sonnenuntergang war uns hier beschert, der den
Hafen in einem ganz besonderen Licht erscheinen ließ. Auch Tag
2 endete beim gemeinsamen Feiern mit alt und jung auf der
Tanzfläche im Bootshaus von Dresdenia. Um 2.00 Uhr nachts
waren dann die Fässer geleert und alle reif für's
Bett.
Am Sonntag starteten wir bei Bilderbuchwetter in Allermöhe
unseren Rückweg mit einem Abstecher zu Alex Craven und seiner
Frau Petra mit dem Hund "Sir Henry", auch wenn ihr Garten nicht
ganz auf unserer Route lag. 19 Boote mit 94 Ruderern hatten Petra
und Alex wohl auch noch nicht in und vor ihrem Garten. Danke
für den kleinen Frühschoppen mit Hamburger Bier!
All jenen, die jedes Jahr zu Regatten in Allermöhe sind,
bot sich die Regattastrecke in einem völlig neuen Gesicht:
spiegelglattes Wasser und kein Wind. Nachdem Dove-Elbe und Elbe
gemeistert waren, ging es durch die Speicherstadt in Richtung
Rathausschleuse und dann über Binnen- und Außenalster
zurück zu den Rudervereinen, wo die Leihboote
zurückgegeben wurden. Insgesamt wurde eine
Gesamtkilometerleistung von 5.308km erzielt.
An dieser Stelle gilt unser großer Dank den Rudervereinen
Dresdenia, Hanseat, Hansa und Rot/Gelb sowie dem
Schülerruderverband, die uns 19 hervorragende GIG-Vierer
für die 3 Tage zur Verfügung gestellt haben. Und
natürlich danken wir den drei Vereinen, die uns ihre
Bootshäuser als Basisstation zur Verfügung gestellt
haben! Die entgegengebrachte Gastfreundschaft war der Hammer!
Schön auch, dass René Modrak (Trainer RV Hanseat) sich
unserer Gruppe anschloss und als Hamburger bei den Touren am
Samstag und Sonntag mit uns im Boot saß.
Ingesamt bleiben allen Beteiligten dieses Wochenendes
unvergessliche Eindrücke einer tollen Stadt und einer
einmaligen KRG-Familie. Wenn Oldies sagen, so eine harmonische und
ereignisreiche Wanderfahrt hätten sie noch nie erlebt, soll
das wohl schon etwas heißen...
Ein großes Dankeschön geht von allen Teilnehmern auch
an das Orga-Team Michael Brockschmidt, Sybille Meier und Boris
Orlowski, die alles sehr akribisch vorbereitet hatten!
Als der Reisebus am Sonntag gegen 22.15 Uhr Kettwig wieder
erreicht hatte und sich alle von einander verabschiedeten war der
am häufigsten gehörte Satz: "Nä, wat war dat
schön!"
Und wo geht es nächstes Jahr hin Brocki, Sybille und
Boris?
Kathrin Seegers
veröffentlicht am Donnerstag, 27. August 2015 um 18:51; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 07.09.15 18:39