Krefeld (knost) Mit einer Bronzemedaille im Gepäck durften Patrick Pott, Patrik Schlötel und Sebastian Ferling vom Bessel-Ruder-Club (BRC) am Sonntagnachmittag von der Regattastrecke Elfrather See in Krefeld zurück ans Wasserstraßenkreuz reisen. Für die Nachwuchssportler von der NRW-Sportschule Besselgymnasium fand ein wechselvolles Wochenende damit einen perfekten Abschluss.

Die Mindener Athleten waren am Donnerstag an den Niederrhein gereist. Die drei Sportler vom Wasserstraßenkreuz bildeten zusammen mit Julius Lingnau (Bonn), Teve Knüppel (Hamburg), Christian Wulff (Friedrichstadt), Julius Christ (Leverkusen), Leon Münch (Rostock) und Schlagmann Pattric Enders (Berlin) den „kleinen“ Deutschlandachter in der Altersklasse U19.

Nach einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier am Freitagabend begannen die diesjährigen Junioren-Europameisterschaften mit den Vor- und Hoffnungsläufen am Samstag. „Im Vorlauf haben wir ein grottenschlechtes Rennen gemacht und sind hinter den Booten aus Russland und Weißrussland nur als drittes Boot über die Ziellinie gekommen. Damit wurde die direkte Finalqualifikation verpasst und wir mussten den Umweg über den Hoffnungslauf gehen“, berichtete Patrik Schlötel von seinem ersten Rennen im Nationaldress.

Das Trainerduo Robin Lützkendorf (Minden) und Paul Jung (Essen) brachte die Mannschaft vor dem Hoffnungslauf in einer längeren Ansprache dann wieder in die Spur. „Im Hoffnungslauf lief es dann schon deutlich besser. Der zweite Platz knapp hinter dem Boot aus den Niederlanden reichte für die Qualifikation für das A-Finale, die unser Minimalziel darstellte“, so t Patrick Potnach dem Rennen.

Am Sonntag standen dann bei perfekten äußeren Bedingungen die Finalrennen der diesjährigen Junioren-Europameisterschaft auf dem Plan. Das Trainerduo Lützkendorf/Jung hatte für das Finale in Abstimmung mit Steuermann Sebastian Ferling die Taktik noch einmal geändert. „Die Mannschaft soll das Finale deutlich aggressiver auf den ersten Metern angehen. Nach den Vorentscheidungen geht der Achter als deutlicher Außenseiter an den Start. Nur mit einer aggressiven Taktik können wir die favorisierten Boote aus Russland und Rumänien eventuell ärgern“, ließ sich Coach Lützkendorf vor dem Ablegen der Mannschaft noch einmal in die Karten gucken.

Gegen 15:30 am Sonntagnachmittag lagen die drei Mindener Ruderer dann mit dem „kleinen“ Deutschlandachter am Start und wollten beim krönenden Abschluss der Junioren-EM den Leistungen der anderen deutschen Boote, die in 12 Rennen zehnmal auf dem Treppchen gelandet waren, in nichts nachstehen. Nach einem hervorragenden Start schob sich das deutsche Auswahlboot auf den zweiten 500 Metern auf die dritte Position nach vorne.

Diese Position konnte der deutsche Achter dann bis ins Ziel halten, auch wenn auf den letzten Metern die französische Mannschaft mit einem gewaltigen Endspurt bis auf 12/100 Sekunden heranflog. „Trotz der geringen internationalen Erfahrung haben die Jungs als Außenseiter ein hervorragendes Rennen gefahren.

Auf den letzten Metern hatten wir dann sicherlich ein bisschen Glück, aber das war das Glück des Tüchtigen“, strahlte Sebastian Ferling auf dem Siegersteg mit der Sonne über dem Elfrather See um die Wette. Wenige Minuten später durften sich Pott, Schlötel und Ferling dann die Bronzemedaillen um den Hals hängen lassen.

„Ein hervorragendes Ergebnis für die drei Sportler und für unseren Trainer Robin Lützkendorf. Die Leistung des Achters ist umso höher einzuschätzen, als im Vergleich zu den anderen Nationen die Vorbereitungszeit für die EM mit nur einem Trainingswochenende sehr kurz war. Jetzt geht es für die Jungs aber direkt weiter mit der Vorbereitung auf die Ranglistenregatta des Deutschen Ruderverbandes in Hamburg am Pfingstwochenende.

Da soll der Grundstein für eine erfolgreiche Platzierung auf den Deutschen Jugendmeisterschaften in München Ende Juni gelegt werden“, so das abschließende Fazit des BRC-Vorsitzenden Michael Gieseking, der die Rennen in Krefeld als Schlachtenbummler verfolgt hatte.

Alle Fotos der EM auf: www.besselrc.de