Segnung des „Franziskus-Achters" RV Münster Bootshaus am Mittelhafen 6. Mai. 2024
Eine Bootstaufe, wie man sie nicht mehr alle Tage erlebt. Zwei Institutionen in Münster, der Stadt des westfälischen Friedens, das Sankt Franziskus Hospital 171 Jahr und der Ruderverin Münster 142 Jahre alt, haben seit dem 6. Mai 2024 etwas mehr Gemeinsames, den Franziskus-Achter, der von Prof.Dr. Ulrich Lüke, Krankenhauspfarrer des hochmodernen und angesehenem Krankeshauses in der Nähe des neuen Standortes im Stadthafen.getauft und gesegnet wurde.
Was verbindet das St. Franziskus-Hospital und den Ruderverein Münster von 1882 e.V. miteinander?
Antwort: Der Kanal. Da das St. Franziskus-Hospital auch nahe am Kanal liegt, könnte der Ruderverein von wenigen hundert Metern Landweg abgesehen, etwaige Patienten nahezu auf dem Seeweg zur Notaufnahme bringen.
Was verbindet sie noch?
Beide, der Ruderverein und das SFH, sind hochbetagt. Der Ruderverein ist 142 Jahre alt, das SFH171 Jahre.
Dass sie erst jetzt, also im hohen Alter, ihre Liebe zueinander entdecken, ist zwar spät, aber noch nicht zu spät.
Wenn nun ein Verein, der nahe am Wasser gebaut hat und ein Hospital, das nahe am Wasser liegt und in dem auch Patienten liegen, die angesichts ihrer Krebserkrankung manchmal nahe am Wasser gebaut haben, eine Zusammenarbeit vereinbaren, dann muss das nicht zwangsläufig ein Heul-Susen-Konsortium werden .
Wie kann das gehen, dass ein Rudersportverein ein Hospital oder ein Hospital einen Rudersportverein mit ins Boot holt? Zunächst bedarf es dazu eines Bootes. Ein solches Boot hat das St. Franziskus-Hospital gestiftet, und zwar einen Achter, das größte olympische Rudersportboot. Und dieser hier heißt
,,Franziskus-Achter"
Und was soll dabei herauskommen, wenn ein Rudersportverein ein Hospital oder ein Hospital einen Rudersportverein mit ins Boot holt? Rudern gegen den Krebs! Kann man dem Krebs, der ist ja schließlich auch ein Wassertier ist, wirklich davonrudern?
Ich glaube ja, und will Ihnen dazu ein Beispiel geben:
Es gab mal einen jungen Mann, der an Kinderlähmung erkrankt war. Im Kampf gegen die Folgen dieser Erkrankung hat er vom Hausarzt diverse Formen der Physiotherapie und der Krankengymnastik verschrieben bekommen und gründlich absolviert.
Und schließlich hat er mit dem Ringen und dann mit dem Gewichtheben begonnen.
Dass dieser junge Mann vier Juniorenweltrekorde und ein halbes Dutzend Deutsche Meisterschaften im Gewichtheben und schließlich 1970 die WM-Silbermedaille im Reißen und 1972 die WM-Goldmedaille im Reißen gewonnen hat, ist keine dreiste Lüge oder kühne Legende, sondern die nackte, überprüfbare Wahrheit. Der damals junge Mann heißt Rainer Dörrzapf und war von 1981 bis 2013 schließlich als Bundestrainer im Gewichtheben tätig.
Wenn das „Sich-Stemmen-gegen-die-Kinderlähmung" zu solchen Therapieerfolgen und zu solch ermutigenden, im Vorhinein unprognostizierbaren Lebensentwürfen führt, wer wollte dann behaupten, dass das „Rudern-gegen-den-Krebs" nicht auch solche höchst erfreulichen, wenn auch ebenfalls nicht prognostizierbaren Ergebnisse zeitigen könnte?
Man kann es nicht vorschreiben, aber, siehe Rainer Dörrzapf, auch nicht ausschließen!
Segensgebet
Herr und Gott, lass die, die hier in einem Boot sitzen werden, kameradschaftlich miteinander umgehen und teamfähig werden für das Gelingen in der Gemeinschaft.
Schenke ihnen Freude an der Natur, Glück und Freude am sportlichen Tun sowie Glück und Freude im Miteinander.
Hilf ihnen, gemeinsam und gradlinig den Kurs zu halten zu mehr Menschlichkeit, zur Heilung und letztlich zum Heil bei Dir.
Herr segne dieses Boot und lass es, insbesondere aber seine Insassen nicht untergehen. Lass Du alle miteinander zum dem Ziel gelangen, dass Du unserem Leben gesetzt hast, die Vollendung in Dir.
St. Franziskus-Hospital Münster
Prof. Dr. Ulrich Lüke
Krankenhauspfarrer
Hohenzollernring 70
48145 Münster


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