Olaf Behrend ist einer der erfolgreichsten Teilnehmer des
Düsseldorfer Marathonruderns. Er hat in den achtziger Jahren
als Schülerruderer beim RV Pädagogium Godesberg begonnen
und rudert nach Stationen in Karlsruhe und Leverkusen heute beim
Ulmer Ruderclub Donau.
Olaf, wie oft konntest Du bereits den Gesamtsieg des
Düsseldorfer Marathonruderns erringen und in wie vielen
Einzelrennen warst Du erfolgreich?
(bis 2015)
Teilnahmen: 27
Klassensiege: 15 (zuletzt 2015 im Kirchboot)
davon Gesamtsiege: 5 (2002, 2003, 2005, 2007, 2012)
Wann begann diese Erfolgsstory?
erste Teilnahme: 1985 (JM 4x+)
erster Klassensieg: 1997 (SM 4+ / 10. Teilnahme)
erster Gesamtsieg: 2002 (SM 3x / 15. Teilnahme)
Beteiligungen am Sieg im Vereinspreis (Gatzweiler- bzw.
Schlüssel-Alt-Schild): 4
(2004: Karlsruher RV Wiking, 2006: RTHC Bayer Leverkusen,
2014 & 2015: Ulmer RC Donau)
Welcher Sieg war für Dich der wertvollste
Sieg?
Erster Gesamtsieg im SM 3x (2002), Gesamtsieg im Mixed-4x+
(2003) sowie die Siege in der Vereinswertung mit dem Ulmer RC Donau
(2014 & 2015)
Das Düsseldorfer Marathonrudern gibt es in diesem
Jahr seit 45 Jahren und hat in diesen Jahren viele
Veränderungen erlebt. Wie hast Du als Teilnehmer diese
Entwicklung erlebt?
Schön ist, dass sich vieles NICHT verändert hat. Die
Veranstaltung lebt von ihrem betont breitensportlichen Charakter,
der aber auch sportliche Ambitionen und echten Wettkampf
zulässt. Das Rudern auf diesem belebten Abschnitt des Rheins
ist, insbesondere seit ich vor gut sieben Jahren den Rhein nach
fast 30 Ruder-Jahren verlassen habe und an die Donau gezogen bin,
eine immer willkommene Herausforderung und schöne Abwechslung.
Ich freue mich, dass das Düsseldorfer Marathonrudern nach
einigen Jahren mit nur um die 100 teilnehmenden Mannschaften nun
wieder deutlich an Beliebtheit gewonnen hat und diese Zahl nun
stabil hoch bleibt. Für mich jedenfalls ist das erste
Oktoberwochenende jedes Jahr ein fest reservierter Termin, und ich
hoffe sehr, dass das noch eine Weile so bleiben wird …
Ist für Dich als erfahrener Marathonruderer die
Distanz von 42,8 km nicht zu kurz geworden?
Im Gegenteil - die noch längeren
Langstreckenwettkämpfe erfordern ein erheblich
größeres Maß an Vorbereitung und ich bin seit
einigen Jahren froh, dass der Kampf nach maximal zweieinhalb
Stunden vorbei ist. So lassen sich auch eher Neulinge für
diese Art von Wettkampf begeistern.
Wie ist es dir gelungen den Marathonbazillus in den
Ulmer Ruderclub Donau einzupflanzen?
Nach einigen Jahren mit Teilnahme von einzelnen Booten des URCD
hat sich das Besondere am Rheinmarathon ziemlich von alleine im
Club herumgesprochen. Insbesondere unsere Jugendlichen sind 2014
voller Begeisterung von ihrer ersten erfolgreichen Teilnahme
zurückgekehrt. Aber schon vor meiner Ulmer Zeit gab es von
dort immer wieder Teilnehmer, bei denen das Marathonfieber nun
leicht wieder zu aktivieren war.
Nach welchen Kriterien suchst Du deine Marathonregatten
aus und wie positionierst du das Düsseldorfer
Marathonrudern zwischen der Tour du Lac Léman, Genf, der
KCFW-Regatta und der Regatta in Lüttich?
Der Rheinmarathon ist für mich die klare Nr. 1! Das hat
sicher mit der für mich langen Tradition der Teilnahmen,
beginnend als Jugendlicher, zu tun aber auch mit der Tatsache, dass
der Rhein und insbesondere das Rheinland meine ruderische Heimat
ist. Zudem ist die Strecke meines Erachtens auch dann zu schaffen,
wenn in einem Jahr mal weniger Zeit für die Vorbereitung war
oder Neulinge dabei sind - dann eben mit entsprechend angepassten
sportlichen Ambitionen.
Wie bereitest du Dich auf einen Rudermarathon
vor?
Ehrlich gesagt, ist das wenig spezifisch und über die Jahre
sehr unterschiedlich gewesen. Letztlich ist immer die Frage,
wieviel Zeit neben Familie und Beruf für die Ruderei
übrig ist. Je mehr Kilometer man bis Oktober auf dem Rollsitz
gesessen hat, desto weniger tut es unterwegs wohl weh. Ich war aber
immer ein Freund von Ausdauerbelastungen, sei es im Boot, auf dem
Rad, laufend oder schwimmend. Leider fehlt mir inzwischen der
Vorteil früherer Jahre, in denen ich überwiegend auf dem
Rhein unterwegs war. Denn ich bin überzeugt, häufig wird
das Rennen am Ende eher durch den besten Kurs und den besten Umgang
mit dem anspruchsvollen Wasser des Rheins entschieden, als nur
durch die körperliche Verfassung der Mannschaft.
Welches ist Deine bevorzugte
Bootsklasse?
Das schöne ist, dass es eine große Auswahl an
Bootsklassen gibt und ich denke, dass ich über oder Jahre kaum
etwas ausgelassen habe …
Wie verdrängst Du die Gedanken ans Aufhören
bei einem Rudermarathon?
Trotz meiner vielen Teilnahmen bin ich jedes Mal auf's Neue
überrascht, wie lang mir die ersten Kilometer vorkommen und
wie weit entfernt das Ziel erscheint. Spätestens aber ab der
Leverkusener Brücke ist meist alles gut und ich denke an's
schnelle Ankommen - nicht an's Aufhören. Ich hoffe, dass das
noch ein paar Jahre so bleibt …
Wann werden Deine Kinder zum ersten Mal an einen
Rudermarathon teilnehmen?
Erst einmal muss ich wohl abwarten, ob und wie gerne sie
überhaupt mal im Ruderboot sitzen werden. Da ich
spätberufener Vater bin, muss ich zudem hoffen, dass ich
selber noch teilnehmen kann und will, wenn meine Kinder mal so weit
sind …
veröffentlicht am Freitag, 2. September 2016 um 19:34; erstellt von Höck, Hermann
letzte Änderung: 02.09.16 19:35