An vergangenen Samstag war es endlich soweit! Die Ruder-Bundesliga gastierte im ostwestfälischen Minden am Wasserstraßenkreuz auf der „Alten Fahrt“. Ein Experiment der ganz besonderen Art, denn der Renntag wurde auf einer 24 Meter breiten und 370 Meter langen Trogbrücke, die über das Wesertal und die rund 13 Meter tiefer gelegene Weser führt, ausgetragen.

Entsprechend angespannt war der ausrichtende Bessel-Ruder-Club Minden und RBL-Manager Boris Orlowski, da man mit diesem Projekt eine große Herausforderung angenommen hatte. Um es vorwegzunehmen, es klappte alles wie am Schnürchen. Rund 8.000 Zuschauer belohnten die Idee und den Aufwand mit ihrem Kommen. Sie standen hautnah auf der Kaimauer, feuerten die Teams frenetisch an und sorgten für eine einzigartige Atmosphäre, welche die RBL-Teams bis dato so noch nicht erlebt hatten. 

Angesteckt von dieser Stimmung wurde exzellenter Sprintsport in der stärksten Achter-Sprintliga der Welt angeboten. Bei den Frauen konnte sich erneut der Melitta Achter „Team-Red“ und bei den Männern in einem Herzschlagfinale die Hauptstadtsprinter DWB Holding aus Berlin mit 7 Hundertsteln vor dem Münster-Achter durchsetzen.

Vom ersten Schlag an ging es hoch her – auf und neben dem Wasser. Nicht nur die beiden Mindener Teams, die jeweils ihre Liga anführen, wurden lautstark vom Ufer angefeuert, sondern auch viele andere Teams hatten ihren Fan Tross dabei.

Bei den Frauen setzte sich in einem packenden Finale erneut der Melitta-Achter „Team Red“ gegen die HavelQueens aus Potsdam/Berlin durch und baute damit seine Führung an der Tabellenspitze aus. Auch das Rennen um Platz 3 gab es in dieser Saison bereits zwei Mal. Jeweils einmal hatten bis dato das Team vom Hanauer RC Hassia und dem FlowWaterJet Ruhr-Achter Essen-Kettwig gewonnen. So lagen beide Teams gemeinsam auf Platz 3 der Saisonwertung. Auf dem Wasserstraßenkreuz hatten die Kettwigerinnen erneut die Nase vorn und sind nun allein Drittplatzierte in der Liga.

Die Hannoveranerinnen vom Leineachter konnten die rote Laterne leider nicht abgeben. Erstmals hat ein Allstars-Achter aus Ruderinnen aus verschiedenen Mannschaften das Feld auf zehn Teams erweitert. 

Bereits im Halbfinale der Männer kam es zum Aufeinandertreffen der Tabellenführenden vom Melitta-Achter Minden „Team Black“ mit dem Team Hauptstadtsprinter DWB Holding. Damit war klar, dass es einen Finalneuling in dieser Saison geben würde. Diesen Platz sicherte sich der Münster-Achter im Halbfinale gegen den Wurzen-Achter. Im Finale sah es lange nach einem Sieg des „Münster-Achter“ aus. Erst auf den letzten 80 Metern konnten die Berliner den Rückstand egalisieren und ihre Bugspitze hauchdünn vor den Westfalen über die Ziellinie schieben. Am Ende sah der Zielfilm einen Vorsprung von 7 Hundertsteln.

Bronze ging souverän an den Melitta Achter „Team Black“, der damit auch für den Renntagssponsor Melitta diesen herausragenden Tag rund machte. Die Wurzener erhielten die „goldene Ananas“. Der Salzland-Achter aus Bernburg konnte die „rote Laterne“ ebenso wie der Leineachter aus Hannover nicht loswerden. Auf den Plätzen davor haben sich aber einige Verschiebungen ergeben. Der Gießen-Achter konnte sich mit Platz 7 deutlich weiter vorn platzieren als bei den ersten beiden Renntagen.

 Die mitgereisten Fans, die Sponsoren, Ehrengäste, der Bürgermeister und auch die teilnehmenden RBL-Teams waren von der neuen Location begeistert. Sie zollten den gut 120 ehrenamtlichen Helfern des BRC und dem RBL-Kernteam mit langanhaltendem Applaus ihre Anerkennung und Respekt für den Mut, den aufwändigen Aufbau und die hervorragende Organisation und Durchführung. Schnell kam die Forderung nach Wiederholung im kommenden Jahr auf. Alexander Pischke und sein Team vom BRC wollen dies wohlwollend prüfen.

Die weiteren RBL-Renntage finden am 18. August in Leipzig/Elsterflutbett und am 8. September in Bad Waldsee/Stadtsee statt.

Veranstalterwebseite: http://www.starkschnellgut.de