Am ersten Finaltag der olympischen Ruder-Regatta haben die
beiden Doppelviert des DRV Gold gewonnen. Völlig
überraschend wiederholte der Männer-Doppelvierer seinen
Olympia-Triumph von London, dann zogen die Frauen um Schlagfrau
Lisa Schmidla nach und gewannen nach einem furiosen Schlussspurt
vor den Niederlanden und Polen.
"Wir wollten das Herz in die Hand nehmen, dran bleiben und
gucken was geht. Bei 1000 Metern habe ich gerufen: Jungs dran
bleiben, keine Gnade mehr für den Körper. Das war so
geil", sagte Karl Schulze im ZDF. Lauritz Schoof sagte: "Wir
können Gott danken, dass wir das so schaffen konnten. Wir
hatten eine schwierige Saison. Heute kam uns unsere gute Physis
durch den Gegenwind entgegen."
Der Männer-Doppelvierer schockte die Konkurrenz von Beginn
an und lag bereits nach einem Viertel der Strecke mit einer halben
Bootslänge in Führung. Die Crew mit Schlagmann Hans
Gruhne und Philipp Wende kontrollierte auch in der Folge das Rennen
von der Spitze und zeigte eine bärenstarke Leistung. 500 m vor
dem Ziel hatten die favorisierten Australier den Rückstand auf
1,38 Sekunden verkürzt, doch der deutsche Doppelvierer, der
sich erst über den Hoffnungslauf für das Finale
qualifiziert hatte, wehrte alle Angriffe ab.
Nach dem Gold-Coup schlug sich Gruhne mit der Hand auf die
Brust, Schoof stand triumphierend im Boot. Die zweitplatzierten
Australier saßen mit hängenden Köpfen daneben.
Bronze ging an Estland. In der Besetzung Schulze, Wende, Schoof und
Gruhne war der Doppelvierer im vergangenen Jahr auch Weltmeister
geworden. Bei Olympia in London waren Schulze, Wende und Schoof
ebenfalls schon dabei.
Der Frauen-Doppelvierer mit Annekatrin Thiele, Carina Bär,
Julia Lier und Schmidla lag bis 500 m vor dem Ziel noch hinter
Polen, doch dann drehte er auf.
Carina Bär: "Wir nahmen uns vor, ins Boot zu schauen und
haben die Polinnen im Augenwinkel gesehen. Unsere Schlagfrau Lisa
Schmidla hat einen supter Endspurt gefahren."
Annekatrin Thiele: "Wir hatten uns das schon etwas anders
vorgestellt, aber Lisa ist ein super Endspurt gefahren."
Lisa Schmidla: "Das fühlt sich an, wenn man wie auf
Schienen gleitet, wenn die anderen hinter mir machen, was ich
vorgebe."
Insgesamt ist der DRV in Rio allerdings nur in drei Finals der
14 olympischen Klassen vertreten. In London 2012 hatten noch sieben
Boote die Endläufe erreicht.
Der Glückwunsch geht auch an den CRC
Video
Public Viewing Crefelder RC
veröffentlicht am Donnerstag, 11. August 2016 um 16:22; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 12.08.16 10:12