Mit einer Bronzemedaille dekoriert und damit als eine der
besten europäischen Sprint-Kader geehrt kehrte der heimische
Bundesliga-Achter um Trainer Christoph Knost am vergangenen Sonntag
ans Wasserstraßenkreuz zurück. Damit endet die mit
Abstand erfolgreichste Saison des Melitta-Achters, der sich
durchgehend unter den besten deutschen Teams und nun auch auf
internationaler Ebene ganz vorn präsentiert hat.
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert hätte sicherlich
niemand für möglich gehalten, dass an diesem Ort im
Herzen Berlins spannende Ruderwettkämpfe auf internationaler
Ebene durchgeführt werden. Eine umso ehrwürdigere Kulisse
bot die Spreearena den Tausenden Besuchern direkt am Denkmal East
Side Gallery am vergangenen Wochenende. Unterhalb des am
längsten noch erhaltenen Teilstücks der Berliner Mauer
zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke trafen
hier 9 Nationen zum finalen Showdown der Sprint-Saison 2015
aufeinander.
Alle Boote mussten sich in einem Quotensystem für dieses
Finale qualifizieren. Somit gaben in der Bundeshauptstadt die
besten Clubs und Universitäten Europas ihre Visitenkarte ab.
Hoch attraktiver Sport wurde hier mit Bildern aus der Drohne und
dem Onboard-System, das die Dramatik aus dem Boot gezeigt hat,
sensationell in Szene gesetzt. Den Zuschauern bot sich somit die
Möglichkeit, eine ganz neue Seite des Rudersports
kennenzulernen.
Der ostwestfälische Kader präsentierte sich bereits im
Zeitfahren am Samstagabend gegen die Damen aus Zürich in
überragender Form. Lediglich das mit zwei Olympiaruderinnen
besetzte Boot aus Prag legte eine bessere Zeit vor und konnte sich
damit den Umweg über das Achtelfinale sparen. Der
Melitta-Achter traf hier auf den gleichen Gegner wie im Zeitfahren
und konnte auch hier die Schweizerinnen mit mehr als 4 Sekunden
Abstand hinter sich lassen. Mit dem Sieg im anschließenden
Viertelfinale stand der Einzug in die final four fest und das
gesteckte Tagesziel war erreicht.
In den Finalläufen mit fast nur nationaler Beteiligung
wurde deutlich, dass viele Nationen noch nachlegen müssen in
puncto Sprintleistung. Durch das Format Ruder-Bundesliga zeigten
sich die deutschen Teams durchweg in sehr guter Verfassung und
demonstrierten eindrucksvoll ihre Spezialität auf der Spree.
Im Halbfinale traf der Melitta-Achter auf den aktuellen
Liga-Champion aus Rauxel und musste sich dem starken Team aus dem
Ruhrgebiet nach einem auch nur mäßigen Rennverlauf
geschlagen geben. "Auch wenn wir nahezu durchweg die besseren
Zeiten heute an den Tag gelegt haben, zählt nur der direkte
Vergleich", so Steuerfrau Clara Drewes. "Leider lief unser
Halbfinale überhaupt nicht rund und damit kann man einen
Liga-Champion auch nicht schlagen".
Im B-Finale zeigte der Ostwestfalenexpress aber dann wieder
eindrucksvoll seine Sprintstärke und besiegte die Damen aus
der tschechischen Hauptstadt recht deutlich. Somit ging die
Bronzemedaille an das Wasserstraßenkreuz. Gold gewann in
Berlin der Liga-Champion RV Rauxel vor den Damen vom Niederrhein
aus Krefeld. "Eine Medaille bei einem internationalen Regattaformat
ist eine großartige Leistung", so Trainer Christoph Kost
sichtlich zufrieden mit seinen Damen. "Es ist ein grandioser
Abschluss einer durchweg sehr erfolgreichen Saison, an die wir im
nächsten Jahr auf jeden Fall anschließen
möchten".
Das Event wurde live im Internet auf Sportdeutschland.tv
übertragen und war Bestandteil der ZDF-Sportreportage.
www.melitta-achter.de
veröffentlicht am Donnerstag, 24. September 2015 um 13:42; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 24.09.15 13:56