Platz 2 für Mindens Frauenachter und Platz 9 für den
Männerachter in Frankfurt
Minden (hasemann). Die hessische Bankenmetropole Frankfurt war
wieder einmal die Auftaktstation der Ruder-Bundesliga. Zwischen
Untermainbrücke und Holbeinsteg gaben die aktuell 33 besten
Club-Achter Deutschlands ihre erste Visitenkarte in der 8. Saison
der Ruder-Bundesliga ab. Neben den erfahrenen Sprint-Spezialisten
der letzten Jahre haben auch einige Neuzugänge den Schritt in
das schnellste Format der Königsdisziplin im Rudersport
gewagt.
Mit gleich zwei gelben Achtern im Gepäck sind die Athleten
aus Minden am vergangenen Wochenende zum Frankfurter Ruderfest
aufgebrochen. Die inzwischen etablierte Frauenmannschaft
"Team Red" und der Neuzugang in der zweiten
Bundesliga der Männer "Team Black" haben vor der
beeindruckenden Skyline am Museumsufer den ersten Schlagabtausch
der Saison mit Bravour bestanden. Allerdings sorgte die
Unwetterwarnung für einigen Wirbel, so dass der Renntag am
späten Nachmittag sogar abgebrochen werden musste und die
Finalläufe nicht mehr ausgefahren wurden.
Umso wichtiger war für alle Teams daher die Eröffnung
des Renntages mit dem morgendlichen Zeitfahren. Bereits zu Beginn
der Veranstaltung hatte die Regattaleitung verkündet, dass
aufgrund der Unwetterwarnung womöglich die Durchführung
des kompletten Renntages gefährdet ist. In diesem Fall werden
die Platzierungen aus dem ersten Lauf gesetzt und als Endergebnis
in die Tabelle übertragen.
Für Mindens Frauenachter war das Zeitfahren ein Auftakt
nach Maß. Mit lediglich 11/100 sec - Abstand auf den Sieger
des Zeitfahrens aus Krefeld setzte sich das "Team Red" gleich zu
Beginn an die zweite Position der Frauen-Mannschaften.
Steuerfrau Clara Drewes, Schlagfrau Tanja Hasemann, Antonia
Sachtleben, Sylvia Buddenbohm, Johanna Soester, Inken Neppert, Nina
Killian, Anna-Lena Vieker, Alina Sachtleben, Frauke Wagner (RVM
Münster) Loretta Brückner sowie Leonie und Sophie
Müller hatten sich damit eine optimale Ausgangssituation
geschaffen.
Auch im Achtelfinale gegen den Neuzugang aus Frankfurt
dominierte das Mindener Frauenboot mit über einer Länge
im Ziel deutlich. "Vor dem ersten Renntag ist immer alles offen.
Jetzt wissen wir, dass wir über den Winter gut trainiert haben
und sind absolut auf dem richtigen Weg", so Steuerfrau Clara Drewes
zuversichtlich. Mit den starken Damen aus Potsdam sollte das
Viertelfinale dann schon deutlich anspruchsvoller werden. Mit
starken Druckschlägen konnten sich die Damen vom Mindener
Wasserstraßenkreuz aber auch hier recht deutlich platzieren
und hatten damit das erste Tagesziel - den Einzug unter die final
four - erreicht. Im Halbfinale bekam man es mit der starken
Konkurrenz aus Lübeck zu tun, die schon im letzten Jahr das
eine oder andre Mal ihre Bugspitze vor den Mindener Damen ins Ziel
schieben konnten.
In Frankfurt allerdings zeigte der Melitta-Achter eine sehr
geschlossene und kompakte Vorstellung und erruderte sich damit die
Silbermedaille.
Das
"Team Black" der Melitta-Crews gab in Frankfurt
ihr Debut auf der nationalen Eben des Sprint-Spitzensports.
Dementsprechend aufregend war es für die eingeschworene
Mannschaft des Bessel-Ruder-Clubs auch. Mit dem Einstieg in die
zweite Bundesliga der Männer wollen sich die Männer
zunächst im stabilen Mittelfeld positionieren. Langfristig ist
der Aufstieg in die erste Bundesliga das unbedingte Ziel.
Im Zeitfahren bekam es das Team um Schlagmann Alex Weihe
mit dem Salzland Achter aus Bernburg zu tun. Das Team ist bereits
seit einigen Jahren dabei und so konnte sich der Melitta-Achter
gegen die erfahrene Crew hier noch nicht durchsetzen. Im
Achtelfinale mussten Florian Zimmermann, Vincent Schmitz, Hagen
Masbruch, Christoph Krüger, Jannik Eilers, Daniel Bredemeier,
Nils Bornemann, Jona Lembke, Marius Redecker und Steuermann Philipp
Baumgard die Männer aus Bremen ebenfalls ziehen lassen. Im
anschließenden Viertelfinale kam das "Team Black" dann aber
deutlich besser in Fahrt.
Ein Sieg gegen den Waldsee8er zeigte das Ansteigen der Formkurve
deutlich, die sich auch im Halbfinale mit einem Sieg über
Leipzig bestätigte. "Nach dem 9. Platz im Zeitfahren und zwei
Siegen in den letzten Rennen befinden wir uns jetzt genau da, wo
wir hin wollten. Das Mittelfeld war das Tagesziel unseres
Einstieges in die Ruder-Bundesliga", so Team-Captain Vincent
Schmitz. "Jetzt arbeiten wir im Training weiter an unserer
Durchzugsgeschwindigkeit. Für uns soll der Weg auf alle
Fälle weiter nach oben führen".
Abbruch aufgrund des Unwetters
Am späten Nachmittag hatte der Wettergott dann kein
Erbarmen mehr und zeigte sich von seiner unfreundlichsten Seite.
Aufgrund des Starkregens und des Gewitters musste die Regatta
letzten Endes tatsächlich abgebrochen werden. Somit kam das
Zeitfahr-Szenario zum Zug, nachdem die Teams ihre Platzierungen aus
dem ersten Lauf des Tages zugerechnet bekamen. Eine Fahrt um Gold
für den Frauen-Achter gegen die Damen aus Krefeld gab es somit
leider nicht mehr. Mit Silber im Gepäck und einem 9. Platz
für den Männerachter ist der Ostwestfalenexpress am
gestrigen Sonntag wieder in Minden eingetroffen.
Bessel-Ruder-Club Minden,
Tanja Hasemann
2016-05-30
veröffentlicht am Dienstag, 31. Mai 2016 um 15:36; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 31.05.16 15:40