Am Ende des
"BMW EULER Renntages" zum Auftakt der
Ruder-Bundesliga Saison 2016 ist es leider so
gekommen, wie es die Rennleitung und alle Wetterdienste
befürchtet hatten. Der Renntag musst wegen einer Gewitterfront
vor den Finalläufen abgebrochen werden. Dass das Wetter
allerdings bis in die Abendstunden hielt, konnte am Vorabend bei
der Teamleitersitzung niemand ahnen. Heftige Gewitter waren bereits
in den Mittagsstunden angesagt, sodass RBL-Manager Boris Orlowski
das "Worst-Case-Szenario" beschrieb, in dem in der höchsten
Stufe schließlich die Ergebnisse aus dem Zeitfahren als
Renntagergebnis gewertet werden würden.
Die 33 Mannschaften, verteilt auf drei Ligen, gingen also
doppelt angespannt ins Zeitfahren. Zum einen wusste man nicht, wo
man nach der langen Winterpause stand und wie sich die Neulinge ins
Ranking einfügen, zum anderen war allen bewusst, dass dies das
alles entscheidende Rennen an diesem Tag sein kann. In der
"Main-Arena" zwischen Untermainbrücke und Holbeinsteg
präsentierte BMW Euler diesen Renntag im Rahmen des "7.
Frankfurter Ruderfestes". Die Ruderinnen und Ruderer wurden mit
strahlendem Sonnenschein und spiegelglattem Wasser empfangen.
Optimale Bedingungen also für das Zeitfahren, welches um 10:15
Uhr gestartet wurde.
Bei den Männern in der 2. Liga gab es unter den ersten drei
Booten keine großen Überraschungen. Der "Sparkasse
Gießen-Achter" gewann das Zeitfahren mit der Winzigkeit von
zwei Hundertsteln Sekunden vor dem
"Sparkasse-Hameln-Weserbergland-Achter". Dritter wurde der
"Salzland-Achter". Alles etablierte Mannschaften, welche auch schon
in der vergangenen Saison im oberen Drittel der Tabelle in der 2.
Liga rangiert hatten.
Nachdem der Ruderverein Rauxel als Liga-Champion der
Frauen-Bundesliga für diese Saison keine Lizenz beantragt
hatte, war die große Frage, welche Mannschaft hier in die
Fußstapfen treten kann. Von der Papierform war es ganz klar
der "Crefelder Ruder-Club von 1883" der sich über den Winter
und das Frühjahr mit einigen Spitzensportlern verstärkt
hatte. Sie wurden ihrer Favoritenrolle auch gerecht und verwiesen
den "Melitta-Achter Minden" mit elf Hundertsteln auf Rang zwei. Die
erste große Überraschung des Tages landete der
"Ruhr-Achter Essen-Kettwig". Die Liganeulinge schlugen im
Zeitfahren die "Hansa Sprinter Hamburg" und platzierten sich auf
dem 3. Rang.
Aus der 1. Liga der Männer wurde in diesem Jahr eine
"Eliteliga" mit nur acht Mannschaften gebildet. Hier musste der
letztjährige Renntagsieger und Lokalmatador, der "Germania
Achter" aus Frankfurt, Federn lassen und wurde nur Sechster. Der
Liga-Champion des "Crefelder Ruder-Club von 1883" ist auch in
diesem Jahr das Maß aller Dinge. Souverän gewannen die
Jungs vom Elfrather See das Zeitfahren mit einem Vorsprung von fast
sieben Zehnteln. Das Sprintteam Mülheim rangierte sich
dahinter auf Platz zwei ein vor dem Suntree-Achter aus Hamburg der
aus den Vorjahren als Dole-Achter bekannt war.
Entgegen aller Prognosen schien auch am Nachmittag die Sonne und
die Gewitterfront sollte die Finanzmetropole erst gegen 20 Uhr
erreichen. Dem spannenden Verlauf eines spektakulären Renntags
stand also nichts im Wege. Das Sachsenhäuser Ufer füllte
sich mehr und mehr. Über 5.000 Zuschauer verfolgten
schlussendlich die Zwischenrunde über Achtel-, Viertel- und
Halbfinale. Die Stimmung, angepeitscht durch den
RBL-Regattasprecher Jan Czichy, der an diesem Tag auch noch
Geburtstag hatte, war grandios. Im Live-Stream verfolgten zudem
über 4.000 Zuschauer das Renngeschehen auf
"sportdeutschland.tv"
In der 1. Liga der Männer gab es in den Zwischenrunden
keinerlei Verschiebungen, das Ranking aus dem Zeitfahren
bestätigte sich. Bei den Damen konnten sich auch die beiden
ersten Boote aus Krefeld und Minden behaupten, dahinter musste das
Team aus Essen-Kettwig ab dem Viertelfinale Federn lassen und
gerade die erfahrenen Mannschaften des "Lübeck-Achter" und des
"HavelQueen-Achter" fanden im Viertel- und Halbfinale deutlich
besser ins Rennen und konnten Plätze gut machen.
Ähnliches Bild in der 2. Liga der Männer. Hier fielen
die Teams des "Sparkasse-Hameln-Weserbergland-Achter" und des
"Salzland-Achter" zurück und der "Ruder-Club Witten Achter"
und der "Fari-Achter Hamburg" kamen stark auf.
Mit gemischten Gefühlen blickten die Mannschaften daher in
den Himmel, als gegen 18:30 Uhr früher als angekündigt
Gewitterwolken aufzogen. Die Regattaleitung tat ihr
Möglichstes, um diesen Renntag mit dem Finalblock zu beenden.
Zunächst wurde der Rennabstand verkürzt. Kurz vor dem
ersten Finale musste die Regatta dann aus Sicherheitsgründen
unterbrochen werden. Nach einer schier unendlichen Wartezeit von 90
Minuten verkündete der RBL-Manager über die
Lautsprecheranlage den endgültigen Abbruch. Eine Entscheidung
die sich wenig später, als die Gewitterfront Frankfurt
erreichte, als goldrichtig erwies. Somit wurden, wie
frühzeitig angesagt, die Ergebnisse aus dem Zeitfahren
für die Renntagwertung herangezogen.
Die Siegerehrung fand dann im strömenden Regen statt. Nach
einer warmen Dusche trafen sich alle zur After Row Party im
SKY-Club, wo bis in den frühen Morgen gefeiert wurde.
Der 2. Renntag dieser Saison findet bereits am 18. Juni statt.
Beim "SPARDA-BANK Renntag" ist man in Münster auf dem Aasee zu
Gast, wo die Punktejagd wieder neu beginnt.
boat events
veröffentlicht am Donnerstag, 2. Juni 2016 um 13:36; erstellt von Hummels, Wilhelm
letzte Änderung: 02.06.16 13:39